Eltern stellen sich immer wieder die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Beginn einer kieferorthopädischen Behandlung bei ihrem Kind.
Noch immer kursiert die Vorstellung, ein Besuch beim Kieferorthopäden mache erst Sinn, wenn alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind (mit ca. 12 Jahren).
Der ideale Zeitpunkt für die Erst-Vorstellung des Kindes beim Kieferorthopäden besteht bei einem Alter von 5 bis 6 Jahren. Das Ziel ist hierbei die Früherkennung von fortschreitenden Anomalien und Fehlfunktionen wie beispielsweise massive Engstände, vergrößerte Frontzahnüberbisse oder Kreuzbisse.
Einen Behandlungsbeginn in dieser Phase bezeichnet man als Frühbehandlung. Sie dient der Beseitigung von schädlichen Angewohnheiten und Störungen in der Körperhaltung.
Zeigt sich bei der Erstuntersuchung, dass es für eine kieferorthopädische Behandlung noch zu früh ist und zunächst der weitere Zahnwechsel abgewartet werden sollte, wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Wiedervorstellungstermin vereinbart. Ein solches Vorgehen bedeutet eine verkürzte Behandlungszeit, eine geringere Belastung von Zähnen und Kiefer und eine schonendere Behandlung.
Im Normalfall liegt der günstigste Zeitpunkt für den Beginn einer regulären kieferorthopädischen Behandlung zwischen 9 und 12 Jahren, wenn die späte Phase des Zahnwechsels einsetzt. In diesem Zeitraum nutzt der Kieferorthopäde das gesteigerte Wachstum des Gesichtsschädels, um Abweichungen des Kiefers auszugleichen. Durch die richtige Wahl der Zahnspange kann man das Wachstum der Kiefer steuern und die Zähne in die richtige Position lenken.